cricket ist die wichtigste nebensache in australien. laut bill bryson’s buch „frühstück mit känguruhs“ der einzige sport, bei dem die zuschauer mehr schwitzen als die spieler und bei dem – wenn das spiel zu ende ist – der sommer vorbei und die ausleihfrist für die büchereibücher abgelaufen ist. da bereits test-spiele fünf tage dauern, und die urlaubstage der australier natürlich auch gezählt sind, gehen viele australier im rahmen eines krankenstandes - des sogenannten „sickie“ - zum spiel. auch wolli hatte natürlich nur eine begrenzte anzahl von urlaubstagen:)



die regeln sind denkbar einfach, wenn auch nicht unbedingt sofort ersichtlich. es geht darum das „wicket“, ein holzstäbchen das quer auf drei holzpfosten liegt und von einem spieler (dem batsman) mit einer art baseballschläger verteidigt wird, mit einem ball herunterzuschiessen. das kann mehrere stunden pro batsman dauern, und da insgesamt 44! drankommen, ergibt sich die länge des spiels. nicht selten gehen diese matches aufgrund einer speziellen regel nach 5 tagen dann auch noch unentschieden aus. im publikum wird in der zwischenzeit gemütlich bier getrunken und geredet, zeitung gelesen, etc. ohne dass dem spielverlauf große aufmerksamkeit geschenkt wird. falls gejubelt wird, schaut man sich die wiederholung auf der leinwand an.

weihnachten in brisbane, das hatten wir schon! daher haben wir uns dieses jahr entschlossen, einen roadtrip zu machen.



wir sind also am vormittag des 24. dezember richtung snowy mountains, d.h. richtung süden und ein bisschen richtung landesinnere, aufgebrochen. den ersten stopp haben wir zufällig in dem ort, in dem sich das australische observatorium befindet, gemacht. als einzige gäste bekamen wir am abend die sternenbilder und anderes wissenswertes über den nächtlichen australischen himmel erklärt. nachdem wir vorher noch die singerschen kekse verspeist hatten, war es ein richtiges – wenn auch anderes – weihnachten.



den „boxing day“ (den 26.) haben wir in canberra verbracht. da die australische hauptstadt doch einiges belebter und interessanter ist als ihr ruf, sind wir einen tag länger geblieben und haben das parlamenthaus, die nationalgallerie und die innenstadt besichtigt und konnten somit die australische hauptstadt von unserer „must“ liste streichen.

angrenzend an canberra befinden sich die snowy mountains.



dort bestiegen wir den höchsten berg australiens, den mount kosciousko (sprich englisch: ko-si-os-ko, sprich polnisch: ko – schusch –ko), und obwohl er nur ein 2228m hoher grashügel ist, war es doch eine schöne wanderung, an der wir an gebirgsseen, schneefeldern und jeder menge vertrauter gebirgsblumen vorbeikamen.



wir hatten teilweise mit sehr starkem wind zu kämpfen, aber ohne ihn, wären wir ein opfer der vielen, lästigen fliegen geworden, die zum glück in diesem falle verweht wurden. auf dem rückweg ist uns ein „echidna“ (ameisenigel, eines der zahlreichen seltsamen tiere hier) über den weg gelaufen.



als wir am nächsten tag von der besichtigung der „yarangobilly caves“ zum auto zurückkehrten, mussten wir am rechten hinterreifen einen platten feststellen und erst mal überprüfen, ob wir überhaupt einen reservereifen mitführten. da dies zum glück der fall war, war der fehlende wagenheber, nur noch ein minimalproblem :)



nach dem gescheiterten versuch, kurzfristig in sydney über sylvester ein zimmer zu bekommen (war eigentlich schon vor 2 monaten unmöglich), entschlossen wir uns, in die nahegelegenen berge zu fahren: die „blue mountains“.



dort verbrachten wir einen gemütlichen „new years eve“ und noch 2 weitere tage in einem wunderschönen hostel. dass zwischenzeitlich auch noch der 2. hinterreifen platt war, hat uns dann auch nicht wirklich aus der ruhe gebracht, und wir konnten uns sogar von 2 deutschen ford falcon fahrern zwischenzeitlich den ersatzreifen und wagenheber ausborgen. die zeit in katoomba verbrachten wir mit wanderungen zu den berühmten „3 schwestern“ und dem „grand canyon“.

inzwischen sind wir – mit 2 neuen reifen ausgerüstet – wieder in brisbane angekommen und starten das neue jahr in der hitze der stadt.

wir wünschen allen ein wunderschönes weihnachtsfest und freuen uns auf ein wiedersehen im neuen jahr.



werden die nächsten 2 wochen in den lawinensicheren hängen der "snowy mountains" verbringen.

habe auch dieses jahr mit markus – dem südtiroler – ein adventkonzert veranstaltet. obwohl wir wie üblich viel zu spät mit dem proben begonnen haben, mussten wir kein stück vom letzten jahr wiederholen. und da ich für darryl, der durchs programm führte, extra viele informationen zu den stücken und deren komponisten herausgesucht habe, konnte sich unser ansatz immer gut erholen. bei 3 stücken wurde ich von unserem special guest sabine am klavier begleitet - übrigens die einzige, die ihr vorhaben heuer mitzuspielen, umgesetzt hat ;)



… und falls man das auf dem foto nicht erkennen sollte – ich bin die mit den blinkenden schneemann ohrringen!!!!

um der sommerlichen hitze hier in australien zu entfliehen gibt es verschiedene möglichkeiten: an den strand gehen, sich ins kino oder ins einkaufszentrum verdrücken, oder nach neuseeland fliegen. nachdem wolle schon öfter am strand und im kino war, und das einkaufszentrum mein revier ist, blieb nur neuseeland übrig. es stellte sich als die richtige entscheidung heraus. auf dem gipfel eines vulkans hat wolle seinen reisegenossen gleich mal beigebracht, wie man den schnee zur fortbewegung nutzt. nachdem das ganze dann doch etwas kühler als erwartet war, haben sie die folgenden tage in und um heisse quellen verbracht. nach dem auskundschaften verschiedener höhlen und geysire sind sie nach rotorua weitergereist, um noch fleissig über alle möglichen physikalischen sachen auf einer konferenz zu diskutieren.



inzwischen ist das schuljahr und somit auch mein vertrag beendet und anstatt mir die wohlverdienten ferien zu gönnen, hab ich gleich angefangen, in einer betreuungseinrichtung für behinderte kinder zu arbeiten.